Tectum - ein grosses Dach
Auszug aus dem Jurybericht der Stadt Thun:
«Dieses Projekt hat in der Jury eine fundamentale Diskussion über den Ausdruck eines Krematoriums ausgelöst.
TECTUM blendet und erzählt mit fünf grossartigen Visualisierungen eine Geschichte, die auf den ersten Blick bestechend ist. Seine architektonischen Verweise auf die Case Study Houses der 60er, oder die architektonische Tradition des Jura Südfusses, sind souverän durchdekliniert. Die Feinheit der Konstruktionen, (die Jury bezweifelt allerdings deren viel zu schlanken Dimensionen) ist betörend – ebenfalls die tollen Interieurs und die eindrückliche horizontale Geste des filigranen Daches im Kontrast zu den Berner Voralpen. Toll. Nur, was hat das alles mit einem Krematorium zu tun? Betritt hier der trauernde Besuchende einen internationalen Firmensitz oder gar das neue Kunsthaus von Thun? Wird der angeschlagene architektonische Ton dem Inhalt der Aufgabe gerecht? Die Jury meint Nein.
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Tectum ist ein perfekt organisiertes Krematorium, das leider so gar nicht aussehen will, wie ein solches. Es fehlt ihm, bei allem Respekt für die elegante technische Hülle, eine entscheidende Qualität – Sakralität. Schade. Die Jury attestiert aber den Verfassenden eine hohe architektonische Kompetenz.»
INFO | |
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Typ: | Offener, anonymer Projektwettbewerb (engere Auswahl) |
Bauherrschaft: | Stadt Thun |
Ort: | Thun |
Jahr: | 2011 |